Gehörlosigkeit
Gehörlose Menschen haben vor dem Spracherwerb ihr Gehör ganz oder zum größten Teil verloren. Sie können Sprache nicht über das Ohr aufnehmen.
Vom hörenden Gesprächspartner sehen sie vom Mund ab. Das führt aber häufig zu Missverständnissen, da nur 30% der gesprochenen Sprache vom Mund abgesehen werden kann.
Untereinander verständigen sich gehörlose Menschen meistens in der Deutschen Gebärdensprache. Technische Hörhilfen wie das Cochlea Implantat führen nicht bei allen gehörlosen Menschen zu einem ausreichenden Sprachverstehen. Fast alle CI-Träger haben ebenso wie schwerhörige Menschen große Schwierigkeiten im Störschall und in Gruppensituationen.
Spätertaubung
Erfolgt die Ertaubung nach dem Spracherwerb, spricht man von Spätertaubung. Spätertaubte Menschen kommunizieren untereinander häufig mit lautsprachbegleitenden Gebärden oder nutzen meistens erfolgreich technische Hörhilfen wie das Cochlea Implantat.
Schwerhörigkeit
Schwerhörigkeit ist eine Behinderung, die wegen ihrer Unsichtbarkeit weitgehend unterschätzt wird. Schwerhörige Menschen haben ein eingeschränktes Hörvermögen, das mit Hörtechnik nur zum Teil ausgeglichen werden kann. Sie sehen Sprache vom Mund des Gesprächspartners ab und nutzen ihr Resthörvermögen. Besonders in Gruppensituationen und bei starken Nebengeräuschen haben schwerhörige Menschen Schwierigkeiten, ihre Gesprächspartner zu verstehen.
Hochgradig schwerhörige Menschen kommunizieren auch häufig in Gebärdensprache. Wichtig für ein stabiles Familiensystem ist eine gemeinsame Kommunikationsbasis zwischen Eltern und Kindern. Hörstress und ständige Missverständnisse können zu Gereiztheit und psychischer Minderbelastbarkeit führen und so ebenfalls die Familien belasten.